Oerd und Hôn
„Het Oerd“ und „De Hôn“ sind zwei ganz besondere Naturschutzgebiete im Ostteil von Ameland. Stundenlang kann man sich dort aufhalten, umher streifen und die unberührte Natur genießen, die Ameland so einmalig macht.
Das Naturschutzgebiet „Het Oerd“ ist ein schon seit langem bewachsenes Dünengebiet mit einigen hohen Dünen und feuchten Dünentälern. Von den hohen Dünen aus hat man eine herrliche Aussicht über das nahe Deichvorland, wo bei Hochwasser Tausende Vögel rasten. In den östlichen alten Dünen des Oerd ist die Silbermöwe sehr stark vertreten. Es ist eine Kolonie mit ca. 3300 Brutpaaren. Die Umgebung ist ideal für die Kornweihe und die Rohrweihe. Weiterhin brüten noch Eiderenten, Brandgänse, der Große Brachvogel, Säbelschnäbler, Seeschwalbe, Steinschmätzer und der Feldschwirl.
Das Naturschutzgebiet „De Hôn“ ist noch ständig Veränderungen unterworfen: Es bilden sich neue Dünen, und das Deichvorland breitet sich stetig aus. Besonders stolz ist man darauf, dass dort eine Kolonie Löffler (Platalea leucorodia) lebt. Seit 1994 sind sie ständige Bewohner dieses Naturschutzgebietes. Außerdem brüten Sumpfohreulen, und am Ende des Sommers findet man dort viel Strandflieder. Zur Blütezeit sind dann große Teile dieser Region violett übergossen.
Auch außerhalb der Brutsaison sind im Watt viele Vögel zu finden. Nach der Nahrungssuche verlassen sie das Watt bei auflaufendem Wasser und rasten im Oerd und auf dem Hôn. Vor allem im Herbst sind es zehntausende Vögel, darunter der Austernfischer, Pfuhlschnepfe, Großer Brachvogel, Rotschenkel und Alpenstrandläufer. Im Frühjahr ziehen tausende Ringelgänse vorbei. Sie steuern den Osten der Insel an auf ihrem Weg zu ihren Brutplätzen im Norden.
Beide Naturschutzgebiete bieten viel Raum für Naturschönheit. So ist der östliche Teil Amelands auch ein Gebiet mit reichem Pflanzenwuchs, zudem eine Landschaft, in der mehr als 60 Vogelarten brüten.