Buurder Steiger

Fährst du von der Südseite von Buren in Richtung Wattenmeer, kommst du an einem Ort voller Geschichte vorbei: der Buurder Steiger.

Früher legten die Ameländer Fährschiffer hier an, um Vieh, Kartoffeln und Brennstoff nach Harlingen, Amsterdam und andere Orte auf dem Festland zu transportieren. In der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts war dies ein lebendiger Knotenpunkt für Handel und Verkehr. Dennoch war der Standort nicht ideal: Bei Ebbe fiel das Wattenmeer größtenteils trocken, und Schiffe mussten manchmal stundenlang auf Flut warten.

Beurtschiffverkehr

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte sich der Fährschiffsverkehr zum Fährdamm bei Nes, der über die Fahrrinne besser erreichbar blieb. Der Buurder Steiger verlor damit seine Funktion, aber die Geschichten blieben erhalten. Heutzutage ist es ein Ort, um kurz auszusteigen, sich Zeit zu nehmen und die Aussicht zu genießen.

An klaren Tagen sieht man die friesischen Kirchtürme auf der anderen Seite des Watts und manchmal viele Vögel, die sich im Rhythmus des Wassers bewegen.

Der Verbindungsdamm

Bei Niedrigwasser sieht man links vom Steg die Überreste eines besonderen Unternehmens: den Verbindungsdamm. Im Jahr 1871 begann man mit dem Bau dieses Damms, der durch natürliche Ablagerungen landwirtschaftliche Nutzflächen gewinnen und Ameland dem Festland näherbringen sollte. Provinz und Staat investierten gemeinsam 400.000 Gulden in dieses ehrgeizige Projekt. Aber die Kraft von Sturm und Gezeiten war nicht zu bändigen. Nach schweren Stürmen im Winter 1881-1882 wurde der Bau endgültig eingestellt. Was übrig bleibt, sind die Konturen, die bei Ebbe noch sichtbar sind – stille Zeugen einer Zeit, in der man die Insel buchstäblich mit dem Festland verbinden wollte.

Blauer Bauwagen

Auf der Innenseite des Deichs findest du die Blauwe Keet, ein markantes blaues Gebäude, das einst als Lager für das Wasserwirtschaftsamt diente. Hier wurden Materialien zur Instandhaltung des Seedeichs gelagert. Die Keet steht noch immer und dient heute als Vogelaussichtspunkt.

Von hier aus hast du einen Ausblick über die weite Polderlandschaft. Drinnen findest du eine kleine permanente Ausstellung über die Deichwache, draußen erklärt eine Informationstafel das Gebiet.

Einzigartiger Ruheort

Die Kombination aus Geschichte, Landschaft und Gezeiten macht diesen Ort zu einer einzigartigen Ruhepause während deiner Radtour.

Standort Buurder Steiger

Ende Reeweg, Buren
Entlang des Deichs bei der Buurder Steiger finden Sie stabile Beton-Sitzplätze, die in die Landschaft integriert sind. Perfekt, um kurz anzuhalten, die Beine zu vertreten und in aller Ruhe über das Wattenmeer zu schauen.

Standort Blaue Hütte

Die Blaue Hütte liegt am Fuß des Waddendijks, auf der Innenseite des Deichs, erreichbar über den Fahrradweg zwischen Buren und dem Wattenmeer.

Aussichtspunkt, den man nicht verpassen sollte

Der Buurder Steiger ist nicht nur ein Ort voller Geschichte, sondern auch einer der schönsten Aussichtspunkte auf Ameland.

Neugierig auf die anderen beeindruckenden Aussichten auf der Insel? Wir haben die zehn schönsten Aussichtspunkte für dich zusammengestellt.

Sieh dir die Übersicht an und lass dich für deine nächste Tour über die Insel inspirieren.

Aussichtspunkte besichtigen

Vögel beobachten

Vom Buurder Steiger aus hat man nicht nur einen Blick auf das Wattenmeer, sondern auch auf zahlreiche Vögel, die hier bei Ebbe nach Nahrung suchen oder rasten.

Denk an Austernfischer, Regenpfeifer, Ringelgänse und Silberreiher – besonders bei Niedrigwasser ist es hier ein Paradies für Vogelbeobachter.

Mehr erfahren über welche Vögel man auf Ameland sehen kann? Hier finden Sie eine Übersicht mit Tipps und Arten, die Sie das ganze Jahr über antreffen können.

Vögel beobachten auf Ameland

Das Watt

Das Watt, das du bei der Buurder Steiger siehst, ist Teil eines einzigartigen Naturschutzgebiets, das sich zweimal täglich mit der Gezeiten ändert. Bei Niedrigwasser werden Schlick- und Sandflächen freigelegt, die voller Leben sind: Muscheln, Würmer und kleine Krabben ziehen zahlreiche Vögel an.

Diese dynamische Landschaft ist nicht nur ein Rastplatz für Zugvögel, sondern auch eines der wertvollsten Ökosysteme Europas.

Mehr über das Watt