
Naturerlebnisse finden draußen statt!
Die Natur kann auf verschiedene Arten erlebt werden. Einige tun dies, indem sie Naturserien im Fernsehen oder im Kino schauen, während für andere der eigene Garten bereits schön genug ist. Aber als Förster kann ich sagen, dass du die Natur wirklich erlebst, wenn du sie selbst erlebst.
Mit deinen Schuhen im Schlamm oder mit nackten Füßen im Sand oder Gras. Der Wind und die Sonne auf deiner Haut zu spüren, macht es wirklich aus. Draußen passiert es! Auf Ameland ist die Natur direkt um die Ecke. Schon außerhalb der Dörfer stehst du schnell mitten in der Natur. Es gibt viele schöne Wanderwege und Routen auf Ameland, aber einer meiner Favoriten ist der gelbe Wanderweg in den Langen Dünen Nord. Ein Zwischenstopp an der Vogelbeobachtungshütte ist empfehlenswert.

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Blick über den See
Um den kleinen See bei den Langen Dünen Nord herum lässt es sich im Frühling herrlich verweilen. Vögel lassen sich wieder häufig hören. Sie singen ihre schönsten Melodien, um ihren Partner zu beeindrucken. Das Schilf um den See verwandelt sich in dieser Zeit von einem braungrauen Rand in eine Kante mit einer frischgrünen Farbe. Es gibt so viel zu sehen und zu hören, dass es definitiv lohnenswert ist, eine Weile stehen zu bleiben. Ein idealer Ort dafür ist die Vogelbeobachtungshütte am See neben dem Finnegatspfad.

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Betriebsamkeit um den Teich
Die Betriebsamkeit um den Teich nimmt im Laufe der Saison immer mehr zu. Zuerst ein paar Gänse und Enten, später werden die Vogelarten immer vielfältiger. In dieser Hinsicht sind die Vögel wirklich mit den Besuchern von Ameland vergleichbar. Sobald die Bedingungen besser werden, nimmt auch ihre Anzahl zu. Offensichtlich ist Ameland also ein Top-Standort!
Die Vegetation bietet anfangs noch nicht ausreichend Schutz, und dann sind die Vögel auch noch besonders gut zu sehen. Aber sobald das Grün durchbricht, scheinen die Vögel zu verschwinden. Doch nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Auf dem Teich geben sie sich Mühe, um dann ihren Partner mitzunehmen in den Schutz des Grüns, wo sie an ihrer Zukunft arbeiten. Denn dort dulden sie keine neugierigen Blicke. Obwohl der eine es auffälliger macht als der andere.

Eigenartige Erscheinung
Neben der Tatsache, dass man es sehen kann, verraten die Geräusche die Vögel ebenfalls. Die mysteriösen dumpfen Balzrufe der Rohrdommel sind eine der auffälligsten Geräusche; Ende März sind die ersten zu hören, als ob jemand in eine leere Bierflasche bläst. Ein geschickter Vogelbeobachter, der das Tier entdecken kann. Sein Federkleid ist eigentlich mit einer Projektion von einem Schilfgürtel versehen, gelblich-braun mit schwarzen und weißen Streifen.
Die Rohrdommel wird öfter gehört als gesehen, und wenn sie sich zeigt, ist es eine eigenartige Erscheinung. Es scheint, als wären die Proportionen durcheinander. Mit einem langen scharfen Schnabel, einem langen dicken Hals, einem ziemlich großen Körper und darunter ein paar lange Beine hat das Tier eine Größe von etwa 75 cm, also es ist kein kleiner Vogel
Diese Route hört aufs Wetter

Die gelbe Wanderroute ist zurzeit gut begehbar. Aber wie das auf einer Insel eben ist: Nach viel Regen können Abschnitte zeitweise nass oder matschig sein. Am besten kurz prüfen, bevor die Gummistiefel zu Hause bleiben.
Ist der Weg trocken, führt er durch ein Gebiet, in dem es von Vogelstimmen nur so wimmelt. Kormorane, Löffler, Rohrammern und Blaukehlchen lassen sich dann gut sehen und hören. Man spürt den Übergang von feuchten Dünentälern zum offenen Dünengelände und dem Grünen Strand.
Entlang der Strecke blühen mit dem Fortschreiten der Jahreszeit Schwertlilien, Disteln und Orchideen. Ein farbenfroßes Erlebnis für alle mit Blick fürs Detail. Für Natur- und Vogelfreunde ist dies ein echtes Highlight – besonders, wenn das Wetter mitspielt.
Marjan Veenendaal, Försterin bei Staatsbosbeheer Ameland, Februar 2024
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